
Anne Scheidhauer ist die Autorin der Serie der Blogbeiträge von Fiona und Mario.
Sie erzählt eine Geschichte, wie eine junge Frau die Leidenschaft für das Thema Börse entwickelt und aus ihrem Hamsterrad ausbricht.
Begleite Fiona auf ihrem Weg in die finanzielle Freiheit!
Kapitel 1: Außen Krise – Innen Krise
„Was mach ich hier eigentlich?“ Während mir dieser Gedanke durch den Kopf geht, kräuselt sich meine Stirn und ich schüttele meinen Kopf.
„Was mach ich hier eigentlich?“ Die Stimme in meinem Kopf wird immer lauter und ich sehe von meinem Laptop auf, raus aus dem Fenster. Ich, Fiona, 31 Jahre alt, sitze in meiner kleinen gemütlichen Wohnung in Berlin Prenzlauer Berg. Einen kurzen Moment bleibt die Zeit stehen und ich höre nur die schwarzen Krähen, die morgens, trotz Eiseskälte ihre Kreise ziehen und den Tag begrüßen.
„Draußen Krise, drinnen Krise“, denke ich. Fast die ganze Welt befindet sich in einem Lockdown, wir sitzen seit Wochen zu Hause. „Gut, dass es dich gibt, Rita.“ Flüstere ich Richtung schlafende Hündin hinter mir. Ich bin unzufrieden, weil mein Job mich gerade langweilt und weil meine Freunde und Familie weit weg sind. Soweit auch wieder nicht, aber gefühlt im Moment auf anderen Planeten.
Was ich in den letzten Wochen nicht zu knapp habe – ist Ruhe. Das bin ich absolut nicht gewohnt in einer Stadt, die niemals schläft. Die rastlose Seelen tagein tagaus bespaßt, ablenkt, übertönt. Ich liebe Berlin. Den Lärm, den Dreck, die Menschen, die Anonymität. Seitdem ein wildgewordener Virus wütet – irgendwie nicht mehr so geil. Ich merke, dass meine Komfortzone eng wird und drückt. Dass das Arbeiten alleine im Homeoffice, die abendlichen Ausgangssperren und das Tanzverbot ihre Spuren hinterlassen. Am Anfang dachte ich noch „Geil, endlich mal kein Verkehr morgens und abends, keine Ausreden für Dates, auf die man eigentlich gar nicht gehen will und ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft mit Rita. Aber scheiße, nach einigen Wochen und dem Jahreswechsel auf Sparflamme, wird es doch langsam ein bisschen einsam.“
Was die Ruhe mit sich bringt, ist das, wovor ich mich immer versteckt habe: Mit mir sein, Gedanken und Gefühle aushalten, die eben so kommen, wenn man viel allein ist. Nicht im Rummel vergessen, welche Entscheidungen man bis jetzt eigentlich eher unbewusst oder im Einfluss von Umwelt, Eltern und Gesellschaft getroffen hat.
Das Bild, das ich sehe, ist der letzte Wink des Winters. Die Bäume sind noch kahl, ein paar vereinzelte Herbstblätter flattern noch an den Zipfelchen der Äste, als würden sie mit aller Gewalt versuchen sich festzukrallen. Woran eigentlich? Soll wirklich alles so bleiben wie es ist? Will ich mein Leben vor Corona wirklich genauso zurück?
Ich analysiere meinen Status Quo: Ich bin Single, habe einen relativ gut bezahlten Job im mittleren Management eines internationalen Unternehmens und kann auf eigenen Beinen stehen, aber bin längst noch nicht finanziell frei und unabhängig. Wie gern würde ich meine Zeit selbst einteilen können und viel mehr Dinge tun, die ich wirklich tun will. Es ist schon alles ganz ok – aber ist das alles, was ich vom Leben erwarte?