In welche Aktien investieren? – Der komplette Guide

Von Mario Lüddemann

12.01.2023

Alles, was du als Anfänger über Aktien wissen solltest

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon gefragt wurde, in welche Aktien investiert werden sollte und welcher Kauf sich am meisten für den Vermögensaufbau lohnt.

Klar verstehe ich, dass jeder die eine Aktie finden will, die aktuell unterbewertet ist und in Zukunft hohe Kursgewinne erzielt. Auch ich wünsche mir das natürlich für meinen Aktienkauf. Aber leider besitze selbst ich keine Glaskugel für die Börse, mit der ich die Zukunft voraussagen kann. Deshalb hilft Dir für die Wahl Deiner Aktien nur die sorgfältige Recherche.

In diesem Blog-Beitrag möchte ich Dir meine besten Tipps geben, worauf Du dabei achten musst und welche Produkte sich für Dich und Deinen Vermögensaufbau am meisten lohnen.

Börse & Aktien einfach erklärt

Aber erst einmal möchte ich Dir die Bereiche Börse und Aktien kurz erklären, damit Du weißt, wo Du Dein Geld investierst.

Die Börse ist quasi ein Marktplatz, auf dem Du Unternehmensanteile kaufen und verkaufen kannst. Genau wie auf dem Markt auf dem Du Äpfel und Kartoffeln kaufst, bestimmen hier Angebot und Nachfrage den Preis des Produktes.

An der Börse kannst Du also Aktien der verschiedenen Unternehmen, oder auch Aktiengesellschaften, kaufen. An der Börse wird immer die Zukunft gehandelt. Das heißt, dass hier die Vergangenheit und die Gegenwart für den Aktienkurs keine Bedeutung haben, sondern nur dass, was zukünftig nach Meinung der Investoren mit dem Unternehmen passieren wird.

Eine Aktie ist ein Wertpapier, womit ein Aktionär einen Anteil am Unternehmen erwirbt. Dieser Anteil wird von dem Unternehmen zum Verkauf angeboten und an der Börse im Direkthandel gehandelt.

Um Aktien kaufen und verkaufen zu können, benötigst Du ein Konto bei einem Broker. Das kann entweder Deine Hausbank sein oder auch ein Online-Broker. Über diesen Broker kannst Du dann Deine Aktien handeln. Beachte dabei aber bitte, dass die Gebühren bei Deiner Hausbank um ein vielfaches höher sind als bei einem Onlinebroker. Ich würde Dir daher immer raten, Dein Depot bei einem Online-Broker zu eröffnen.

Wenn Du noch mehr darüber erfahren möchtest, wie Du am besten in solche Wertpapiere investieren kannst, findest Du hier meinen kompletten Überblick dazu:

In Aktien investieren – der komplette Leitfaden!

Allgemein unterscheidet man bei Wertpapieren zwischen Nennwert und Kurswert. Der Nennwert beschreibt den festgelegten Wert einer Aktie. Dieser Wert darf nicht mit dem Kurswert verwechselt werden. Der Kurswert ist der Wert, den ein Anleger schlussendlich für eine Aktie bezahlen muss. Dieser Wert weicht meistens vom Nennwert ab.

Und es gibt unterschiedliche Aktienarten. Hier möchte ich Dir kurz die Unterschiede zwischen Stammaktie und Vorzugsaktie erläutern. Besitzer einer Stammaktie haben ein Stimmrecht bei einer Aktionärsversammlung. Diese haben Käufer von Vorzugsaktien nicht. Dafür wird hier eine höhere Dividende ausgeschüttet.

Investieren in Aktien oder "traditionelle" Geldanlage nutzen?

Überlegst Du noch, ob Du Dein Geld in Aktien investieren oder besser weiter die "traditionellen" Anlagemöglichkeiten nutzen solltest? Scheust Du das vermeintliche Risiko, dass bei einem Wertpapierdepot und dem Aktienkauf besteht?

Dann lass mich Dir kurz veranschaulichen, was es für Dein Geld bedeutet, wenn Du Dein Geld weiterhin auf dem Sparbuch, Festgeld- oder Tagesgeldkonto oder in Finanzprodukte wie Rentenversicherungen oder Lebensversicherungen anlegst.

All diese Produkte bringen Dir leider wenig bis keine Rendite. Und bei einer Inflation wie im Moment von ungefähr 10 %, kannst Du Dir wahrscheinlich selber ausrechnen, dass Dein angespartes Geld in Zukunft immer weniger wert sein wird. Du wirst Dir also später nicht mehr von Deinem Geld kaufen können, sondern im Gegenteil immer weniger.

Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, dass jeder und jede in Aktien investiert. Denn beim Aktienkauf sind einfach Renditen möglich, die über der aktuellen Inflation liegen oder diese zumindest ausgleichen.

Wenn Du ein Anfänger im Wertpapierhandel bist, sind Fonds oder ETFs immer ein guter Einstieg. Ein Fonds besteht aus mehreren einzelnen Aktien, die von einem Fondmanager zusammengestellt werden. Der Vorteil für Dich als Einsteiger liegt darin, dass Du Dich nicht mit allen einzelnen Unternehmen auseinandersetzen musst und Du durch die Diversifikation Dein Verlustrisiko begrenzt. Der Nachteil ist allerdings, dass diese von einem Fondsmanager betreuten Fonds relativ teuer sind. Durch diese Kosten ist es den meisten Fonds nicht möglich einen Index, wie den DAX, den Dow Jones oder den S&P 500, zu schlagen.

ETFs der ideale Start für Deine Börsen-Karriere

Meiner Meinung nach ist der Kauf von ETFs immer die bessere Wahl. Wenn Du zum Beispiel in einen ETF auf den DAX investieren wolltest, konntest Du im Durchschnitt der letzten 25 Jahre mit einer Rendite von ungefähr 5-6 % pro Jahr rechnen. Ein ETF bildet einen Index nach – zum Beispiel den deutschen DAX, den amerikanischen S&P 500 oder auch einen weltweiten Index wie den MSCI World.

Das wichtigste bei der Anlage in Aktien ist immer, dass Du die Disziplin und Geduld hast, auch schlechte Phasen durchzustehen. Dass Du Deine Wertpapiere also nicht in einer Krise verkaufst. Wie Du im Chart unten sehen kannst, geht der Kurs des DAX stetig nach oben. Aber auch hier gibt es selbstverständlich Krisen. Und hättest Du Deine Position in einer solchen Krise verkauft, hättest Du natürlich Verluste gemacht.


Aktienchart des DAX auf Monatsbasis
DAX Langfrist-Chart

Das Entscheidende ist, dass Du die Ausdauer mitbringst, Deine Aktien so lange zu halten, bis eine gute Phase da ist. Bei dieser sogenannten Buy-and-Hold-Strategie ist es essenziell, dass Du das eingesetzte Geld nicht kurzfristig benötigst. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn Du Deine Anteile mit Verlusten verkaufen musst, weil gerade Deine Waschmaschine kaputt ist oder Dein Auto repariert werden muss.

Wenn Dir der Aktienhandel Spaß machst und Du gerne nach den richtigen Aktien für Dein Portfolio recherchierst, dann kann auch die Investition in Einzelaktien für Dich das Richtige sein. Diese Recherche erfordert aber Zeit und Wissen.

Aktien kaufen – aber welche?

Wenn Du die richtige Aktie für Deine Geldanlage suchst, solltest Du unterscheiden zwischen Value-Aktien und Wachstums-Aktien. Unter Value-Aktien versteht man Aktien, bei denen der innere Wert höher ist, als der aktuell an der Börse gehandelte. Bei diesen Aktien ist es möglich, dass der Aktienkurs im Laufe der Zeit nach oben steigt. Diese Aktien zu finden, bedarf es allerdings einiger Erfahrung und natürlich Zeit für die Recherche.

Wachstumsaktien sind im Gegensatz dazu Aktien, deren Kurse schneller wachsen als der Markt insgesamt. Prominente Beispiele für eine solche Growth-Aktie sind die Aktien von Apple, Tesla und Amazon. Diese Unternehmen hatten in der Vergangenheit ein schnelles Wachstum und versprechen so natürlich auch hohe Gewinne für die Aktionäre. Allerdings ist hier auch das Risiko für Verluste höher.


Apple-Aktie als typisches Beispiel für eine Wachstumsaktie von 1993 bis heute
Die Apple-Aktie als typisches Beispiel für eine Wachstumsaktie von 1993 bis heute

Den Kunden und Teilnehmern meiner Seminare rate ich bei Einzelaktien immer dazu, in Aktien zu investieren, die sie kennen. Nimm also vielleicht die Aktien des Herstellers Deines Handys, Deiner Sportschuhe oder Deines Online-Versandhändlers für den Start Deines Vermögensaufbaus.

Ein weiterer Baustein für Dein Portfolio können außerdem Aktien von Unternehmen sein, die zuverlässig Dividenden auszahlen. Dividenden sind Teile des Gewinns einer Aktiengesellschaft, die an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Durch Dividenden kann mit einem ausreichend großem Kapital ein passives Einkommen generiert werden. Wie das geht, habe ich Dir in meinem Artikel zur Dividenden-Strategie erklärt.

Außerdem gebe ich immer die vier folgenden Tipps für die Aktienanlage: Erstens konzentrier Dich auf Aktien von Unternehmen, die Produkte für das tägliche Leben herstellen. Denn solche Unternehmen sind in der Regel deutlich krisensicherer.

Zweitens sind häufig Aktien von zukunftsorientierte Branchen – wie zum Beispiel erneuerbare Energien, E-Mobilität oder Digitalisierung – ein gutes Investment.

Drittens empfehle ich jedem, sich nicht nur auf den Heimatmarkt zu konzentrieren. Es ist normal, dass man eher Marken aus der Heimat bevorzugt. Aber das Problem dabei ist, dass wenn der deutsche Markt unter Druck gerät und Du größtenteils in deutsche Aktien investierst, alle Deine Aktien Verluste erleiden. Die breitere Diversifikation auf verschiedene Märkte wirkt ausgleichend auf Dein gesamtes Portfolio.

Und mein vierter Tipp: Mach es wie Warren Buffet und investiere nur in die Dinge, die Du auch verstehst. Wenn Du beispielsweise das Konzept von Kryptowährungen nicht durchschaust, lass die Finger davon. Denn dann kannst Du das Risiko, das hinter solchen Produkten steckt, auch nicht einschätzen.

Diversifikation schützt vor Totalverlust bei Deiner Aktie

Die Diversifikation ist eines der wichtigsten Dinge, die Du bei der Anlage in Aktien beachten solltest. Ich selbst habe zum Beispiel am Anfang meiner Börsenkarriere all mein Geld in eine einzige Aktie gesteckt. Und von den eingesetzten 50.000 DM waren über Nacht 45.000 DM einfach weg, da der Kurs stark eingebrochen ist.

Meine Lehre aus diesem, zugegeben sehr teuren, Fehler war die Anlage immer in mehrere Aktien gleichzeitig. Wenn jetzt eine Aktie an Wert verliert, habe ich noch weitere Aktien, die diesen Verlust ausgleichen.

Um diesen Totalverlust zu verdeutlichen, verweise ich immer wieder gerne auf den Crash der Wirecard-Aktie. Durch Bilanzbetrug ist die Aktie im Juni 2020 von knapp 100 Euro je Aktie auf unter 2 Euro gefallen. Hättest Du hier Dein ganzes Geld investiert, wäre der Verlust natürlich immens gewesen. Bei einem nur kleinen Anteil Deines Kapitals in diese Aktie, wäre der Verlust zwar immer noch ärgerlich, aber nicht existenzbedrohend gewesen - Dein Vermögen insgesamt unterliegt so einer geringeren Gefahr.


Verlauf der Wirecard-Aktie von Anfang 2020 bis zum Absturz der Aktie

Buchverlust nicht gleich Geldverlust

Mach Dir aber bitte immer klar, dass der Buchverlust nicht gleichbedeutend ist mit einem tatsächlichem Geldverlust. Das bedeutet, dass nur weil der Kurs Deiner Aktie oder Deines ETFs gerade nach unten geht, Du nicht gleichzeitig Geld verloren hast.

Geld verloren hast Du erst dann, wenn Du die Aktie bei einem schlechteren Kurs verkaufst, als Du gekauft hast. Daher ist es wichtig, dass Du das Geld in Aktien über einen langen Zeitraum anlegen kannst. So bist Du in der Lage Krisen auszusitzen.

Um solch einen Kursverlust auszusitzen, bedarf es natürlich einer gewissen mentalen Stärke und Vertrauen in Deine eigene Investition. Ich betone in meinen Vorträgen immer wieder, dass das Mindset von immenser Bedeutung für den Erfolg an der Börse ist.

Denn, wenn Du auf Grund von Kursschwankungen panisch am Tiefpunkt verkaufst, verlierst Du als Investor natürlich Geld und Dir entgehen Gewinne, die Du gemacht hättest, wenn die Kurse wieder steigen.

Wenn Du aber über diese mentale Stärke und Geduld verfügst, ist eine langfristige Geldanlage in Aktien eine Methode mit wenig zeitlichem Einsatz hohe Erträge zu erzielen und ein Vermögen zu schaffen. Aber beachte bitte: Dieser Ansatz funktioniert am besten für einen Anleger, der einen wirklich langen Anlagehorizont besitzt.

Verschiedene Investment-Strategien für unterschiedliche Anforderungen

Für kurzfristige Anlagen eignen sich andere Handelsstrategien besser. Hier kannst Du beispielweise Dein Kapital in Wertpapiere über kürzere Zeiträume in saisonale Strategien anlegen. Über die Herbstrallye zum Beispiel, die Anlage in einen ETF für drei Monate, habe ich in einem meiner letzten Artikel auf dem Blog berichtet.

Oder möchtest Du Investment mit Trading verbinden? Dabei kannst Du als Anleger noch deutlich höhere Renditen erzielen, als bei einer Konzentration rein auf den Bereich Investment. Beim Trading versuchst Du, durch die richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte möglichst hohe Gewinne zu erzielen.

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