Die größte Sorge von Investoren und Tradern ist der Verlust ihres Vermögens. Doch was ist schlussendlich der beste Schutz vor einem solchen Verlust?
Nach meiner Erfahrung ist der beste Schutz vor Verlusten der Stop-Loss. Durch diesen Stop-Loss lässt sich das Risiko schon im Vorfeld eingrenzen. Denn Du machst Dir schon vor Deiner Investition darüber Gedanken, wie hoch Dein maximaler Verlust sein darf, den Du emotional gut verkraften kannst.
Doch wie funktioniert ein solcher Stop-Loss? Und wie sinnvoll ist es, den Stop-Loss zu nutzen?
Das möchte ich Dir im folgenden Blog-Beitrag erklären. Lies also unbedingt weiter, wenn Du wissen möchtest, welche Strategie Dich vor einem hohen Verlust an der Börse schützen kann.
Der Stop-Loss ist eine Verkauf-Order, die aktiviert wird, sobald der aktuelle Kurs einer Aktie das vorher festgelegte Limit erreicht hat. Ich erkläre Dir das kurz an Hand eines Beispiels: Du hast 100 Aktien zu je 100 Euro gekauft, insgesamt also 10.000 Euro investiert. Du setzt darauf, dass der Wert Deiner Aktie weiter steigen wird.
Wenn der Kurs jedoch – entgegen Deiner Vermutung – fällt, gibt es mehrere Möglichkeiten. Viele Trader und Investoren setzen an diesem Punkt darauf, dass der Kurs langfristig doch wieder steigen wird und warten ab. Allerdings gibt es auch den Stop-Loss, um Verluste zu begrenzen.
Du solltest Dir dabei über Folgendes im Klaren sein: Wenn Du die Stop Loss-Order zu hoch ansetzt, besteht die Gefahr, dass Du zu früh verkaufst und anschließend die Kurse wieder steigen. Wenn Du dagegen zu tief ansetzt, musst Du dazu bereit sein, auch höhere Verluste in Kauf zu nehmen. Es gibt keine Faustformel, nach der Du die Höhe Deines Stop-Loss berechnen kannst. Das Limit hängt davon ab, wie hoch Deine persönliche Risikobereitschaft ist, wie sich die Volatilität eines Wertpapiers entwickelt und wie die aktuelle Marktsituation aussieht.
Du kannst außerdem Deinen Stop-Loss nachziehen, wenn die Differenz zum aktuellen Kurs zu groß geworden ist. So kannst Du Dich mit einem Stop-Loss einerseits vor zu hohen Verlusten schützen und andererseits Deine Gewinne absichern.
In unserem Beispiel setzt Du das Stop-Loss-Limit direkt beim Kauf Deiner Aktie bei 90 Euro fest. Die Aktie wird automatisch verkauft, wenn sie unter 90 Euro fällt. Dein Verlust beträgt also 10 Euro pro Aktie, insgesamt 1.000 Euro. Natürlich kann es hier auch passieren, dass Du noch ein wenig tiefer ausgestoppt wirst als ursprünglich geplant, denn der Verkauf Deiner Wertpapiere erfolgt zum nächstmöglichen Kurs. Aber ein wirklich hohes Minus wird es mit einer Stop-Loss-Order wesentlich seltener geben. Dein Risiko ist somit von Anfang an klar kalkuliert.
Das eine einzige Aktie wirklich einen kompletten Crash erlebt, ist zwar selten, aber wenn es doch einmal passieren sollte, kann Dir der Stop-Kurs in solchen Fällen das Vermögen retten, das in dieser Aktie steckt. Denke nur an den Fall Wirecard, wo der Kurs auf Grund der Nachricht vom Bilanzbetrug innerhalb eines Tages um 90 % gefallen ist. Hättest Du einen Stop-Loss gesetzt, wäre Dein Verlust bei diesem rapiden Kursabfall nicht so hoch gewesen wie ohne ein solches Limit.
Der große Vorteil einer funktionellen Stop-Loss-Strategie ist, dass die Liquidität nach Ausführung der Stop-Loss-Order jetzt wieder bei Dir ist. Anders als bei der Vorgehensweise, wenn Du abwartest und auf langfristig steigende Kurse setzt. Diese Liquidität, die Du aus dem Verkauf erhältst, kannst Du sofort wieder in neue Käufe investieren. Durch dieses Instrument ist es Dir möglich, früh aus einem Verlustgeschäft auszusteigen und neu zu investieren – mit hoffentlich deutlich mehr Gewinnen.
Mir wird häufig die Frage gestellt, ob ein solcher Stop-Loss auch für Investments sinnvoll ist oder nur für den Bereich Trading Vorteile bietet. Solltest Du besser schlafen können und emotional ruhiger sein, wenn Du ein Stop-Loss-Limit einsetzt, ist es natürlich sinnvoll mit diesem Instrument auch im Investment zu arbeiten, um mögliche Verluste zu vermeiden. Bei langfristigeren Investments – ich spreche hier von Zeiträumen von 1-8 Monaten – macht es allerdings mehr Sinn, einen sogenannten Zeit-Stop einzusetzen. Die Transaktion also nicht ab einem bestimmten Kurs-Limit zu beenden, sondern zu einem bestimmten, zuvor festgelegten Zeitpunkt.
Darüber hinaus ist der Stop-Loss auch eine gute Möglichkeit, Gewinne abzusichern. Stell Dir vor, Du hast beispielsweise mit einer Aktie schon 400 Euro Gewinn gemacht. Jetzt könntest Du natürlich verkaufen. Oder aber Du setzt einen Stop-Loss und wartest weiter ab. So hast Du die Chance noch weitere Gewinne zu erzielen. Sollte der Wert Deiner Aktien hingegen doch wieder sinken, wird Dein Gewinn durch die Stop-Loss-Order abgesichert.
Auch wenn der Crash einer Aktie wirklich selten vorkommt, würde ich aus meiner Erfahrung heraus, jedem dazu raten, bei Trades einen Stop-Loss zu setzen. Zumal die Umsetzung einer solchen Stop-Loss-Order wirklich sehr einfach ist. Du musst lediglich schon beim Kauf der Aktie ein Stop-Loss-Limit angeben. Denn der Stop-Loss kann Dich im Ernstfall vor dem Verlust eines Großteils Deines Geldes bewahren und schon erzielte Gewinne absichern. Ich persönliche setze eine Stop-Loss-Order im Trading regelmäßig ein, um mein Kapital zu schützen und schon vorab das Risiko genau kalkulieren zu können. Anders kann ich mir erfolgreiches Trading auch gar nicht vorstellen. Speziell beim Thema Investieren sehe ich das ein wenig anders: Hier gilt es genau zu überlegen, ob man einen Stop-Kurs zur Limiterung eines mögliche Verlusts setzen möchte und wenn ja, auf welchem Kursniveau diese Stop-Loss-Order tatsächlich sinnvoll ist. Stimmen diese Parameter nicht, kann es auch schnell kontraproduktiv werden.
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