Von Mario Lüddemann
22.11.2022
Anne Scheidhauer ist die Autorin der Serie der Blogbeiträge von Fiona und Mario.
Sie erzählt eine Geschichte, wie eine junge Frau die Leidenschaft für das Thema Börse entwickelt und aus ihrem Hamsterrad ausbricht.
Begleite Fiona auf ihrem Weg in die finanzielle Freiheit.
Als ich die Zugangsdaten für das neue Konto erhalte, richte ich es mir inklusive App und Freischaltung des Onlinedepots ein. Das war ganz einfach und ich kann, wie mir die App zeigt, die Bank gleich als Broker verwenden, stelle ich freudestrahlend fest.
Bei der Wahl der Onlinebank habe ich darauf geachtet, dass ich keine oder nur minimale Kontoführungsgebühren zahlen muss. Nun sehe ich, dass es möglich ist, kostenfrei einen ETF-Sparplan schon ab 25€ monatlichem Einzahlungsbetrag anzulegen. Wie cool ist das denn?
25€ im Monat kann ich in jedem Fall erübrigen. Diese direkt in einem Sparplan anlegen und Zinsen einsammeln? Großartig! So stelle ich es mir vor, nur leider weiß ich gar nicht so genau, was ETFs eigentlich sind. Bekannt kommt mir das mittlerweile vor, aber ich erschrecke, als ich die unendlich lang erscheinende Liste mit den eigenartigen Bezeichnungen und Namen der angebotenen ETFs lese.
Ich ziehe Mario zu Rate. Stolz erzähle ich beim Telefonat, dass ich seinen Rat befolgt und den nächstkleineren Schritt gegangen bin. Das kostenlose Girokonto inklusive Onlinedepot ist eröffnet, allerdings stehe ich nun vor der nächsten Herausforderung: Was sind ETFs? Woher weiß ich, welche ich wählen soll und warum soll ich überhaupt in welche investieren und nicht gleich Einzelaktien kaufen? Ich will doch besonders schnell, viel Geld verdienen.
Mario erklärt: „ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund, also ein börsengehandeltes Investmentinstrument, das beispielsweise einen Index, einen Korb voll verschiedener Werte, wie den DAX abbildet. Ziel eines ETFs ist es, die Wertentwicklung eines Marktes zu spiegeln.
Bevor du anfängst irgendetwas zu handeln, erkundige dich bitte über die Transaktionsgebühren. Eine Bank, die als Broker fungiert, verlangt häufig höhere Gebühren als ein Onlinebroker, der nicht gleichzeitig eine Bank ist. Beides sind Dienstleister, die dir den Zugang zur Börse ermöglichen.
Jetzt fangen wir erstmal damit an: Ich erkläre dir den Unterschied zwischen risikoärmerem langfristigem Investieren und Trading. Bitte sieh das langfristige Investieren in Wertpapiere und das Trading erstmal als zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Wir befinden uns zwar in beiden Fällen an der Börse, die Vorgehensweise ist allerdings anders und bedarf unterschiedlicher Herangehensweisen. Beide haben das Ziel, dein Geld zu vermehren, das langfristige Investieren beispielsweise in ETFs, wie du vorhin erwähnt hast, benötigt allerdings viel weniger Zeitaufwand. Wenn du noch nie an der Börse gehandelt hast, schlag dir das schnelle Geld bitte aus dem Kopf. Du wirst Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen brauchen, bis du dir einen Überblick verschafft hast und auch dafür, dass dein Geld mit Zins und Zinseszins für dich arbeiten kann. Trading lernen ist wie einen neuen Beruf lernen. Die meisten Ausbildungen in Deutschland dauern nicht ohne Grund mehrere Jahre.
Im Gegensatz zum kurzfristigen Handeln, konzentrierst du dich beim Investieren darauf, zu kaufen, zu halten und eventuell zu sammeln.
Das Ganze nennt sich Buy-and-Hold-Strategie. Absoluter Vorreiter in dieser Hinsicht ist Warren Buffet, ein US-amerikanischer Großinvestor, von dem du sicher schonmal etwas gehört hast. Er ist ein vermögender Milliardär und hat einen Großteil seines Vermögens mit dieser Strategie erwirtschaftet. Vergiss nicht, auch Warren hat mal klein angefangen. Übrigens, du bist doch immer interessiert daran, was reiche Menschen mit ihrem Geld anfangen und wer dabei alles Gutes tut. Warren Buffet wird als Philanthrop gesehen, es heißt, er spendet 99 Prozent seines Vermögens, 99 Prozent liebe Fiona, an wohltätige Zwecke. Aber zurück zur Buy-and-Hold-Strategie, die Anlegern im Schnitt, auf mehrere Jahre Laufzeit, eine jährliche Rendite von 7-9% verspricht, bei einem minimalen Zeitaufwand von ein paar Stunden im Jahr. Die Grundlagen hierfür hast du bereits geschaffen, gratuliere! Gehe jetzt noch etwas mehr ins Detail und verstehe den Unterschied von Fonds und Einzelaktien, die du für deinen Sparplan auswählen willst. Trading erfordert viel mehr Arbeit und Zeit, darüber mehr beim nächsten Mal.
https://www.youtube.com/watch?v=RW0bohZt_HQ
Inhaltsverzeichnis