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Was ist Optionshandel?

Geschrieben von Mario Lüddemann | Dec 21, 2023 8:00:00 AM

Optionen handeln: Die Vor- und Nachteile einfach erklärt

Der Handel mit Optionen ist eine Methode, die es Investoren ermöglicht, auf die Preisbewegungen von Vermögenswerten zu spekulieren, ohne diese tatsächlich besitzen zu müssen.

In diesem Blogbeitrag werden wir einen genaueren Blick auf den Optionshandel werfen, seine Vor- und Nachteile und einige der grundlegenden Konzepte erläutern.

Egal, ob Du ein erfahrener Investor oder ein Neuling in der Welt der Finanzen bist, dieser Beitrag bietet Dir einen verständlichen Einstieg in die Welt der Optionen.

Was sind Optionen?

Optionen sind Finanzderivate, die dem Inhaber das Recht, aber nicht die Verpflichtung, geben, ein bestimmtes Wertpapier, einen Rohstoff etc. zu einem vorher festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Hauptarten von Optionen: Call-Optionen und Put-Optionen.

Der Käufer zahlt dem Verkäufer (auch Stillhalter genannt) beim Handel mit Optionen eine Prämie (Optionspreis), um das Recht auf die Option zu erhalten.

Optionen haben ein Verfallsdatum, bis zu dem sie ausgeübt werden können. Nach Ablauf der Option erlischt das Recht des Käufers, die Option auszuüben, und die Option wird wertlos. Optionen können auf verschiedene Vermögenswerte gehandelt werden, darunter Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Devisen.

Der Handel mit Optionen ermöglicht es Anlegern, auf verschiedene Marktergebnisse zu spekulieren und Strategien zur Risikominderung oder Einkommensgenerierung zu entwickeln. Allerdings kann der Handel mit Optionen komplex sein und ist mit Risiken verbunden.

Call-Optionen und Put-Optionen

Wie oben schon erwähnt, sind Call-Optionen und Put-Optionen die beiden Hauptarten von Optionen, die im Optionshandel verwendet werden. Jede Art bietet dem Inhaber unterschiedliche Rechte und Möglichkeiten:

Call-Optionen:

  • Mit einer Call-Option erhält der Inhaber das Recht, einen bestimmten Vermögenswert zu einem vorher festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen.

  • Call-Optionen werden häufig von Anlegern genutzt, die auf steigende Kurse des Basiswerts spekulieren. Wenn der Marktpreis des Vermögenswerts über dem Ausübungspreis liegt, kann der Inhaber die Call-Option ausüben und den Vermögenswert zu einem günstigeren Preis erwerben.

  • Der Käufer einer Call-Option zahlt eine Prämie an den Verkäufer, um das Recht auf die Option zu erhalten.

  • Wenn der Marktpreis des Basiswerts am Verfallstag unter dem Ausübungspreis liegt, verfällt die Call-Option wertlos und der Käufer erleidet einen Verlust in Höhe der gezahlten Prämie.

Put-Optionen:

  • Eine Put-Option gibt dem Inhaber das Recht, einen bestimmten Vermögenswert zu einem vorher festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu verkaufen.

  • Put-Optionen werden oft von Anlegern genutzt, die auf fallende Kurse des Basiswerts setzen. Wenn der Marktpreis unter dem Ausübungspreis liegt, kann der Inhaber die Put-Option ausüben und den Vermögenswert zu einem höheren Preis verkaufen.

  • Wie bei Call-Optionen zahlt der Käufer einer Put-Option eine Prämie an den Verkäufer, um das Recht auf die Option zu erhalten.

  • Wenn am Verfallstag der Marktpreis des Basiswerts über dem Ausübungspreis liegt, führt dies dazu, dass die Put-Option wertlos verfällt. In diesem Szenario erleidet der Käufer einen Verlust in Höhe der ursprünglich gezahlten Prämie.

Optionen im Vergleich zu Aktien

Um zu verstehen, was Optionen und Aktien unterscheidet, möchte ich noch kurz auf die verschiedenen Aspekte eingehen, denn Optionen und Aktien sind zwei grundlegend unterschiedliche Anlageklassen mit jeweils eigenen Merkmalen und Verwendungszwecken.

1. Eigentumsrechte:

  • Aktien: Der Besitz von Aktien verleiht dem Anleger Stimmrechte in Unternehmen und das Recht auf Dividenden, falls diese ausgeschüttet werden.

  • Optionen: Der Besitz von Optionen verleiht dem Anleger keine Stimmrechte oder Dividenden. Optionen repräsentieren nur das Recht, eine Transaktion mit dem Basiswert durchzuführen.

2. Risiko:

  • Aktien: Beim Kauf von Aktien ist das Verlustrisiko auf den investierten Betrag begrenzt. Du kannst Aktien jedoch halten, solange das Unternehmen existiert, und sie können an Wert verlieren.

  • Optionen: Der Handel mit Optionen kann ein höheres Risiko beinhalten, da die Optionsprämie, die für den Erwerb der Option gezahlt wird, verloren gehen kann, wenn die Option nicht ausgeübt wird. Der Verlust bei Optionen kann begrenzt sein, aber das Risiko besteht in der Regel darin, dass Du die Prämie verlierst.

3. Hebelwirkung:

  • Aktien: Der Kauf von Aktien erfordert den vollen Kaufpreis, es gibt jedoch keine Hebelwirkung. Das bedeutet, dass Du den vollen Betrag bezahlen musst, um Aktien zu erwerben.

  • Optionen: Optionen bieten eine Hebelwirkung, da Du nur eine Prämie für das Recht auf die Option zahlst. Dies ermöglicht es, eine größere Anzahl zu erwerben, als Du es mit dem gleichen Kapital für den Kauf von Aktien könntest.

4. Verfallsdatum:

  • Aktien: Es gibt kein Verfallsdatum für Aktien. Du kannst sie so lange halten, wie Du möchtest.

  • Optionen: Optionen haben ein Verfallsdatum. Nach diesem Datum verlieren sie ihren Wert, es sei denn, sie werden ausgeübt.

5. Flexibilität:

  • Aktien: Der Kauf von Aktien ist oft eine langfristige Anlagestrategie. Du kannst Aktien jedoch kaufen und halten (Investment) oder zu einem beliebigen, auch kurzfristigen, Zeitpunkt verkaufen (Trading).

  • Optionen: Optionen bieten eine breite Palette von Handelsstrategien, darunter Spekulation, Absicherung und Einkommensgenerierung. Sie können in verschiedenen Zeiträumen und Marktbedingungen verwendet werden.

Wie funktioniert der Handel mit Optionen?

Auch wenn der Optionshandel vielleicht auf den ersten Blick kompliziert erscheint, so ist es doch immer derselbe Weg, um erfolgreich mit ihnen zu handeln:

  1. Optionen auswählen: Zunächst wählst Du die Art der Optionen aus, die Du handeln möchtest (Call-Optionen oder Put-Optionen).

  2. Auswahl des Basiswerts: Du musst den Basiswert auswählen, auf den sich die Option bezieht. Dies kann eine Aktie, ein Index, eine Währung, ein Rohstoff oder ein anderes Finanzinstrument sein.

  3. Festlegung von Ausübungspreis und Verfallsdatum: Du wählst dann den Ausübungspreis (auch Strike-Preis genannt) und das Verfallsdatum der Option. Der Ausübungspreis ist der Preis, zu dem die Option den Käufer berechtigt, den Basiswert zu kaufen (call) oder zu verkaufen (put). Das Verfallsdatum ist der Zeitpunkt, an dem die Option abläuft.

  4. Handelsplatz wählen: Optionen werden an Terminbörsen gehandelt. Zu den bekannten Terminbörsen gehören beispielsweise die Chicago Board Options Exchange (CBOE) und die Eurex.

  5. Handel durchführen: Nachdem Du die gewünschten Optionen ausgewählt hast, kannst Du eine Kauf- oder Verkaufsorder aufgeben. Die Terminbörse verbindet dann Käufer und Verkäufer und der Handel wird abgeschlossen.

  6. Marktüberwachung: Während der Laufzeit der Option überwachst Du den Markt und verfolgst die Preisbewegung des Basiswerts. Wenn Du der Meinung bist, dass es günstig ist, kannst Du die Option ausüben oder sie vor dem Verfallsdatum verkaufen.

Risiken im Optionshandel

Der Optionshandel bietet zwar Chancen auf Gewinne, birgt jedoch auch erhebliche Risiken, die Anleger im Optionshandel beachten sollten:

  1. Zeitwertverlust (Zeitverfall): Optionen verlieren mit der Zeit an Wert, insbesondere wenn sich der Preis des Basiswerts nicht in die gewünschte Richtung bewegt. Dieser Zeitwertverlust kann dazu führen, dass die Option wertlos verfällt, wenn sie nicht rechtzeitig ausgeübt wird.

  2. Marktrisiko: Die Preisbewegung des Basiswerts beeinflusst den Wert der Optionen. Wenn der Markt sich gegen Deine Position bewegt, können Verluste entstehen.

  3. Verluste beim Verkauf von Optionen: Wenn Du Optionen verkaufst, insbesondere ungedeckte (nackte) Optionen, besteht das Risiko erheblicher Verluste. Der Verkauf von Optionen verpflichtet Dich, den Basiswert zu kaufen oder zu verkaufen, wenn der Käufer die Option ausübt, und dies kann zu erheblichen Verlusten führen.

  4. Liquiditätsrisiko: Ein Mangel an Liquidität im Optionsmarkt kann dazu führen, dass Du Schwierigkeiten hast, Deine Optionen zu kaufen oder zu verkaufen.

  5. Hebelwirkung: Optionen sind gehebelte Finanzinstrumente, was bedeutet, dass Du mit einer vergleichsweise geringen Kapitalinvestition eine große Position am Markt kontrollieren kannst. Während die Hebelwirkung Gewinne steigern kann, erhöht sie auch das Verlustrisiko.

  6. Unvorhersehbare Ereignisse: Unerwartete Ereignisse wie politische Entscheidungen, Naturkatastrophen oder Marktereignisse können den Preis des Basiswerts und damit den Wert Deiner Optionen beeinflussen.

  7. Kosten: Jeder Optionshandel ist mit Transaktionskosten verbunden, einschließlich Gebühren für den Kauf oder Verkauf von Optionen. Diese Kosten können sich auf Deine Gesamtrendite auswirken.

  8. Psychologisches Risiko: Der Optionshandel erfordert Disziplin und emotionale Kontrolle. Impulsives Handeln oder übermäßiger Einsatz können zu Verlusten führen.

Um die Risiken im Optionshandel zu minimieren, ist es wichtig, eine sorgfältige Analyse und Planung durchzuführen. Anleger sollten Strategien entwickeln, Risikomanagementtechniken anwenden und sich bewusst sein, dass der Handel mit Optionen nicht für jeden Anleger geeignet ist.

Denn im Grunde handelt es sich beim Optionshandel um nichts anderes als Finanzwetten. Und man muss sich darüber im Klaren sein, dass diese eben – wie andere Wetten auch – sehr riskant sein können.

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